Grundsätzlich in die Reinigung - aber nicht zu oft!

Ein guter Anzug kommt nie in die Waschmaschine. Unabhängig vom Material gehört der Anzug in die professionelle (chemische) Reinigung.

ABER: Auch die professionelle Reinigung schädigt den Stoff. Daher gilt für Anzüge: Ruhe, Auslüften und einen möglichen Fleck auch mal geschickt entfernen. 

Die hier aufgeführten Pflegetipps sind also eher für den Alltag und die Erste Hilfe gedacht. Und natürlich dafür, dass Ihr Anzug nicht allzu oft den Weg in die Reinigung gehen muss.


Ein guter Anzug benötigt Ruhezeiten

Einem guten Anzug – möglichst natürlich ein Maßanzug – sollte man wie auch guten Schuhen Ruhezeiten gönnen. Gerade Anzüge aus reiner Schurwolle (oder mit hohem Wollanteil) finden auf einem guten Bügel und möglichst frei hängend immer wieder ihre Form. Wenn ein Anzug jeden Tag getragen wird, dann gerät er langsam aus der Form und ist irgendwann leider ruiniert. Für den Alltagsbetrieb für Vielreisende, die über längere Zeit immer den gleichen Anzug tragen, empfehlen sich günstigere Mischgewebe, die die Strapazen besser mitmachen.


Aufbewahrung von Anzügen

Wenn Sie Ihren Anzug getragen haben, gehört er auf einen guten Bügel. Am besten eignen sich Holzbügel, bei denen die Enden leicht breiter sind, um die Schultern in Form zu bringen. Die Hose kommt – ordentlich an der Bügelfalte zusammengelegt – auf die Querstrebe des Bügels. Die Querstrebe sollte nicht zu schmal sein, damit die Hose keinen zu starken Knick bekommt (einige Bügel haben eine gummierte Strebe, damit die Hose nicht herunter rutscht).

Ihr Anzug mag Luft! Geben Sie ihm daher nach dem Tragen mindestens eine Nacht oder einen Tag Zeit, sich zu regenerieren, bevor Sie ihn gleich in einen Kleidersack und in einen möglicherweise zu doll gefüllten Kleiderschrank verbannen.

Ein guter Kleidersack sollte übrigens Staub abhalten, aber ausreichend Luft an den Anzug lassen. Kleidersäcke für Anzüge aus Plastik sind nicht empfehlenswert.


Die Pflege fängt beim Tragen an

Das Tragen eines Anzuges belastet ihn. Aber man kann einen Anzug so oder so tragen und mit ihm auch in unterschiedlicher Weise umgehen.

Hier die wichtigsten Tipps:

  • Suchen Sie für Ihr großes Mobiltelefon oder die Geldbörse einen anderen Platz, als die Innentaschen des Sakkos. Je mehr sie die Innentaschen belasten, desto mehr gerät das Sakko außer Form.

  • Gleiches gilt für dicke "Hausmeister"-Schlüsselbunde in den Hosentaschen oder der Geldbörse in der Gesäßtasche der Hose.

  • Schonen Sie Ihren Anzug, wenn Sie sitzen: Ziehen Sie die Hose beim Hinsetzen leicht nach oben, das schont die Nähte. Machen Sie das Sakko vorn auf, wenn Sie sich hinsetzen. Ausnahme: bei Zweireihigen Sakkos mit kürzerem Schnitt behält man die Knöpfe im Sitzen geschlossen.


Der Dampf aus Dusche (oder Bügeleisen) wirkt Wunder

Zur Vermeidung der (chemischen) Reinigung und damit Ihr Anzug wieder in Form kommt, können Sie den Anzug auch mit ins Badezimmer nehmen, wenn Sie Duschen. Der Wasserdampf dringt in die Faser ein. Wenn Sie den Anzug danach schonend wieder trocknen – am besten an der frischen Luft (aber nicht in praller Sonne) – kommt Ihr Anzug ganz von selbst wieder in Form. Falten verschwinden automatisch und unangenehme Gerüche entweichen aus den Fasern. Diese Methode funktioniert vor allem bei Anzügen aus natürlichen Fasern, wie z.B. bei Anzügen aus reiner Schurwolle.

Alternativ können Sie für kleine Falten auch ein Dampfbügeleisen oder einen sogenannten Steamer verwenden. Das Dampfbügeleisen nicht auflegen! Nur der Dampf soll wirken.


Regelmäßiges Ausbürsten entfernt leichten Schmutz und Staub

Wir empfehlen den Anzug nach intensiver Nutzung mit einer feinen, weichen Naturhaarbürste abzubürsten. Gehen Sie dabei bitte nicht zu grob zu Werke. Auch das Bürsten schadet dem Gewebe. Das regelmäßige Ausbürsten vermeidet aber, dass sich Staub und Schmutz langfristig im Stoff festsetzen.


Bügeleisen nur bei starken Falten verwenden

Mit dem Bügeleisen sollten Sie Ihren guten (Maß-)Anzug nur im Notfall bearbeiten. Wenn jedoch z.B. nach Reisen starke Falten im Anzug sind, dann hilft oft nur das Bügeleisen. 

Bügeln Sie Ihren Anzug nie zu heiß! Fangen Sie immer mit der geringstmöglichen Temperatur an! Und Achtung: Futterstoffe vertragen oft noch weniger Hitze, als der eigentliche Anzugstoff. Orientieren Sie sich also in jedem Fall an der Hitzeverträglichkeit des Futterstoffes.

Auch wenn Sie ein Dampfbügeleisen verwenden, empfiehlt es sich ein leicht feuchtes Baumwolltuch (z.B. ein gutes Geschirrhandtuch) auf die zu bügelnde Stelle zu legen. Dieses vermeidet unerwünschte Glanzeffekte durch zu heißes und direktes Bügeln.

Bei Nahtstellen, insbesondere am Revers, sollten Sie besondere Vorsicht walten lassen. An einigen Stellen, wie z.B. dem Revers sind Futterstoffe und -materialien eingearbeitet. Wenn man hier zu stark bügelt, werden die Futterpositionen sichtbar... so wird Ihr Revers zu einer welligen Landschaft mit oftmals breiterem Rand. Zur Vermeidung dieses Effektes können Sie das Revers von der Rückseite bügeln und die Stelle mit dem feuchten Baumwolltuch von vorn und hinten schützen.


Der Fleck muss weck.

Wenn Sie einmal einen Fleck in Ihrem Anzug haben, müssen Sie das gute Stück nicht unbedingt gleich in die Reinigung bringen. Am besten, Sie behandeln den Fleck möglichst zeitnah nach seiner Entstehung. Nehmen Sie ein weiches Tuch und tupfen Sie! Vermeiden Sie es, auf dem Stoff herum zu reiben – das würde das Gewebe an dieser Stelle eventuell unschön entstellen. Bereits angetrocknete Flecken von der Currywurst oder den Spagetti Bolognese in der Mittagpause entfernen Sie zunächst mit einer weichen Kleiderbürste. Dann lassen Sie die Tupftechnik mit feuchtem, weichen (fusselfreiem) Tuch folgen. Wenn das nicht hilft, überlassen Sie die Reinigung lieber dem Profi.


Den Anzug selbst waschen

Im Internet kursieren Waschanleitungen für Anzüge. Sie sollen in Wasser eingeweicht werden (ca. 4 Stunden) und mit der Dusche abgespült werden (nie heiß!). Wir haben das nicht ausprobiert und werden es auch nicht tun.


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