Manchmal unbeachtet: Die Hose

Wir möchten Ihnen nicht vorenthalten, dass eine der ersten Hosen wahrscheinlich maßgewebt war. Sie stammt von einem Reitervolk in China und war eine Grabbeigabe. In diesem Artikel geht es nicht um maßgewebte- aber immerhin um maßgeschneiderte Hosen.

Mit einer maßgeschneiderten Anzughose können Sie nahezu jeden modernen Hosenschnitt – und natürlich auch viele Modeschnitte vergangener Zeiten realisieren. Und wie auch bei Anzügen gilt: Nicht jede Hosenmode bei Anzügen ist für jeden Typ Mann geeignet. Insofern ist maßgeschneiderte Kleidung die Lösung für Viele, die ihren Stil abseits der Konfektionsmode erhalten wollen.

Weit, schmal, eng: Die Variationen der Anzughose

Das Maß und der Schnitt der Anzughose setzen sich neben dem Bundmaß aus mehreren Maßen zusammen:

1. Das Schrittmaß: gemessen von Vorn zwischen den Beinen hindurch zurück zum Bund. Dieses Maß ist wichtig, da es die obere Weite bestimmt und das Maß der Bundhöhe. Das Maß wird manchmal auch Leibweite genannt.

2. Die Maße für den Oberschenkel und das Knie.

3. Das Maß für den Beinabschluss.

Während über viele Jahre gerade Schnitte oder gar leichte Schlaghosen (der Beinabschluss ist hier größer als das Kniemaß) modern waren, dominieren Mitte der 2010ner Jahre relativ sportliche, enge Beinabschlüsse. Man nennt diesen Hosenschnitt auch konische Hose.

Der Beinabschluss bestimmt den Hosenschnitt in ganz besonderer Weise – das Kniemaß sollte aber bei extremen Schnitten mit Bedacht auf den Beinabschluss abgestimmt sein.

In der Regel sagt man, dass der Beinabschluss beim Anzug die Schuhgröße abzüglich 2cm betragen sollte. Bei diesem Schnitt erreicht man meist einen sehr klassischen, geraden Beinabschluss, der sehr gut mit klassischen Herrenschuhen harmoniert.


Ganz oben: Die Taschen

Bei den Taschen der Anzuhose unterscheidet man zwei grundsätzliche Formen. Man unterscheidet den 'normalen' schrägen Schnitt und den geraden Schnitt am Saum. Der normale Schnitt erlaubt leichter, dass Mann mal die Hände in die Tasche steckt. Der Schnitt am Saum entlang wirkt aus unserer Sicht eleganter. Den geraden Schnitt sieht man daher auch häufiger bei Abendanzügen oder Smokings.


Taschenformen bei Anzughosen


Wo sollte die Hose sitzen? Taille oder Hüfte?

Eine Anzughose sollte heutzutage in der Taille sitzen und nicht auf der Hüfte. Natürlich gibt es auch hier unterschiedliche Moden. Aber mit der Wahl des Schnittes in Richtung Taillengegend sind Sie in jedem Fall richtig angezogen. Zu hoch sollte es nicht gehen: Sie sind ja kein Clown. In keinem Fall sollte der Gürtel die Hose übertrieben zusammen und an ihrer Stelle halten. Aber dafür gibt es ja Maßbekleidung.

Eine schmal geschnittene Hose darf übrigens eher sportlich tiefer getragen werden, während eine klassische Hose höher getragen wird. Für die Tragehöhe (Taille-Hüfte) sollte unbedingt das Schrittmaß angepasst werden.

Lediglich bei sehr korpulenten Männern kann als Sitz für die Hose eine etwas tiefere Stelle gewählt werden, da die Hose dann weniger rund um den Bauch geschneidert werden muss.

Beinabschluss – Auswahl der Schuhe und vice versa

Bei einem klassischen Herrenschuh kann ein sehr kleiner Beinabschluss von 35-39cm dazu führen, dass die Schuhe sehr lang wirken. Bei einem sportlich, modernen Schnitt wählen Sie nicht zu lang wirkende Schuhe. Träger von großen Schuhe bzw. große Männer, sollten also bei einem zu kleinen Beinausschnitt nicht übertreiben. Zu große Füße und schmale Hosen können schnell etwas albern aussehen.

Die Länge der Anzughose

Bei einem klassischen Schnitt wird die Länge der Hose so gewählt, dass diese die hintere Fersenkappe mindestens halb bedeckt wird. Eigentlich ist es gut, wenn die Hose bis zum Anfang des Schuhabsatzes reich. Wenn dieses Maß korrekt gewählt ist, dann ergibt sich vorn eine kleine Falte.

Achtung bei der Hosenlänge bei Hosen mit schmalen Beinabschlüssen.

Bei schmalen Beinabschlüssen wird die Hosenlänge immer etwas kürzer gewählt. Ist sie zu lang, würde die Hose hinten und vorn und hinten auf dem Schuh auftreffen und sich zu einer Art Ziehharmonika stauchen, was ein unerwünschter Effekt ist.

Die richtige Hosenlänge für Hosen unterschiedlicher Beinabschlüsse
Wenn die Hose unten sportlich eng ist, sollte sie auch kürzer sein, damit sie sich nicht zusammen staucht.

Weitere Besonderheiten einer Anzughose:

Innenfutter, welches bis zum Knie reicht. Dieses fühlt sich einfach angenehmer auf der Haut an, als der (Schurwoll-Stoff) des Anzuges.

Der Hosenumschlag und Bundfalten

Weitere Merkmale von Hosen sind ein oder zwei Bundfalten am Hosenbund, die die Hose oben etwas weiten. Es ergibt sich im Extremfall ein leicht aufgeplustertes Erscheinungsbild. Bundfalten werden aktuell nur von sehr klassischen Schneidern angeboten. Beim Maßanzug sind ein oder zwei Bundfalten in jedem Fall eine Option.

Der untere Hosenumschlag war in den 50er Jahren in den USA sehr beliebt und hatte in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts eine Renaissance.

Wohin geht der Hosentrend

Wir schreiben Mitte der 2010er Jahre. Aktuelle Anzughosen haben einen sportlichen, schlanken Schnitt mit engem Beinabschluss und tief sitzendem Bund. Dieser Schnitt ähnelt schon fast einer klassischen Röhrenjeans. Wie lange dieser Trend anhält weiß niemand. Aber: Gerade sehr großen Menschen oder etwas korpulenteren oder auch älteren Herren empfiehlt tailorjack einen eher klassischen Schnitt, bei dem der Hosenbund in Taillenhöhe sitzt und die Hose länger ist.

Wir prognostizieren, dass die klassische Hose für den Anzug vorerst bleibt. Wer es in Zukunft extremer und vor allem modern mag, dem empfehlen wir jetzt schon in eine der aktuellen Mode konträre Richtung zu denken.

Wie sieht unsere Trendhose aus?

1. Der Hosenbund unserer Trendhose ist bewusst etwas höher.

2. Die Hose hat ein bis zwei Bundfalten.

3. Der Schnitt ist nach unten hin sehr gerade. D.h. das Kniemaß geringfügig kleiner, als das Oberschenkelmaß und der Beinabschluss ebenso.

4. Die Hose kann je nach Geschmack sogar etwas kürzer sein, als der Beginn des Schuhabsatzes.

Anzug Hose Trend 2018
So könnte die Trend-Anzuhose geschnitten sein.



Chino Hosen zum Sakko

Chino Hosen sind widerstandsfähige Twill-Hosen, die vor allem im Sommer eine gute Alternative zur Anzughose sind.

Das Gewebe ist meist aus Baumwolle. Aktuell sind Chino-Hosen auch mit leichtem Elastananteil ausgestattet, vor allem weil die modernen Schnitte immer enger werden.
Chino Hosen können Bundfalten haben - meist kommen Sie jedoch ohne Bundfalten aus. 

Chinohosen halten einfach mehr aus, als eine Anzughose und können zu Hause einfach in der Waschmaschine gewaschen werden. In vielen Businessumgebungen sind die legeren Klassiker inzwischen ein anerkannter Ersatz für formelle Anzughosen. Dort, wo eine Jeans vielleicht zu leger wäre, sind Sie mit einen Chino-Hose womöglich genau richtig angezogen. 

Traditionell werden Chinos in Khaki (Beige) getragen und mit einem blauen Sakko (im Marine-Stil mit goldenen Knöpfen) kombiniert. Wählen Sie zur Chino im Sommer gern ein fein kariertes, kurzärmeliges Hemd (Seersucker-Stil). Natürlich sind neben diesem sehr klassischen Mix auch alle anderen Kombinationen erlaubt. Achten Sie aber darauf, dass Sie nicht Ihr edelstes und schwerstes Schurwollsakko zur Chino tragen: Das könnte leicht unpassend sein.


Die Jeans zum Sakko?

Die klassische Denim Jeans darf natürlich zum Sakko kombiniert werden, soweit kein Dresscode vorgeschrieben ist. Die einzige Vorgabe ist: sieht das gut aus?!

Nach Erfahrung des tailorjack-Teams kommen bei der Kombination mit Jeans eher feinere und leichtere Stoffe in Frage, als ganz edle, feste Schurwollstoffe. Weiterhin sollte der Schnitt des Sakkos auf jeden Fall zur (engen) Jeans passen und entsprechend sportlich sein. Das Sakko kann den legeren Look gern durch ein paar Ellenbogenpatches flankieren. Ein Look, der immer gut ist, sind Jeans mit einem guten weißen Hemd (Slimfit!) und einem schwarzen Sakko. Blaue oder auch graue Sakkos harmonieren aus unserer Sicht weniger mit Blue-Jeans. Natürlich können Sie jede Jeans auch mit einem Tweedsakko oder einem Leinensakko kombinieren.

Bei der Schuhauswahl sollte Mann dann aber insbesondere im Businessumfeld in jedem Fall Stil beweisen und zu (gut gepflegten) Herrenschuhen, wie z.B. Derbys greifen.

Apropos Schuhe... und wie steht es mit Sportschuhen?


Und zu allerletzt die Frage: Turnschuhe zum Anzug?

Sportschuhe zum Anzug waren in den 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts tatsächlich bei einigen Leuten angesagt. Erinnern Sie sich an den Stil von Moderator Cherno Jobatey im Frühstücksfernsehen? Wer sich nicht erinnert: Hier ein Link zu seinem Buch. Auch James Last wurde am Ende seines Schaffens mit dick auftragenden Nike-Joggingschuhen zum Anzug gesichtet. Wir meinen: So bitte nicht!

Wenn Sie Rockstar sind (und die tragen ja auch gern Cowboy-Boots oder Biker-Stiefel zum feinen Zwirn) oder wenn Sie durch einen ganz bestimmten Stil berühmt werden wollen, dann probieren es mal mit Sportschuhen zum Anzug. Das tailorjack-Team verspricht Ihnen, dass Sie damit in 85% aller Fälle stilistisch 'in die Tonne greifen'. Was aus unserer Sicht durchaus funktioniert, sind sehr klassische Sneakers zu einem sportlich oder modisch außergewöhnlich geschnittenen Anzug. Schuhe, wie z.B. Adidas Superstar oder Puma Suede können durchaus zum Anzug getragen werden. Aber Achtung: Die Hose sollte hier nicht zu lang und zu weit sein – sonst sehen Sie schnell so aus, wie ein nerdiger Physikstudent der 70er Jahre. Sportschuhe zum Anzug sollten außerdem Top gepflegt oder nagelneu sein. Die ausgelatschten Lieblingstreter der letzten Jahre sollte man wirklich nie mit einem Anzug kombinieren.


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