Die Fliege
Während Krawatten aus Tüchern entstanden, die im Laufe der Zeit immer länger wurden, ist die Fliege quasi das kurze Tuch. Die Fliege wird auch Querbinder genannt und ist in Schleifenform gebunden (im Gegensatz zur Krawatte, die in Knotenform gebunden wird).
Fliegen trägt man vor allem zum Hemd mit Smoking-Kragen und heutzutage eher zu festlichen Anlässen. Daher sind die Farben für Fliegen auch eher Schwarz, Grau und Weiß. Letztere in Weiß ist natürlich ein Accessoire des stilbewussten Bräutigams.
Selbst binden oder fertige Clip-Fliege?
Während fertig gebundene Krawatten mit Clip eher verpönt sind, ist genau dies bei einer Fliege ganz üblich und selbst bei Herren 'erlaubt', die sehr auf ihren Stil achten. Aber: Der echte Gentleman mit Stil kann am sehr späten Abend einer Feier mit einem Handgriff die Fliege lösen und trägt sie dann einfach locker um den Hals. Das geht nur mit einer selbstgebundenen Fliege.
Fliege: So bitte nicht. Eine fertige Klip-Fliege nicht öffnen!
Fliegenunterschiede
Fliegen unterscheiden sich aufgrund ihrer Größe (Höhe) und ihrer Länge. Die Länge bzw. Breite kann man – wenn man selbst bindet – auch etwas selbst mitbestimmen. Die Höhe der Fliege wird durch den Zuschnitt des Querbinders erzielt. Einfach gesagt: Je größer die Rundungen im Zuschnitt und je breiter die Enden, desto ausgeprägter und breiter ist die entstehende Fliege.
Fliegengrößen folgen der Mode wie auch Krawatten. In den 70er Jahren des 20ten Jahrhunderts waren sehr breite (bzw. hohe) Fliegenmodelle modern. Heute trägt man eine eher schmale bis moderate Höhe von 2 bis 4cm.
Sehr stilvoll sind auch Fliegen aus den 20er-40er Jahren des 20ten Jahrhunderts, die sich durch spitze Enden auszeichnen, sehr schmal sind und im Schnitt keine Rundungen aufweisen.
Die Fliege selbst binden
Wer es versucht, das erste Mal eine Fliege selbst zu binden, scheitert in 99% aller Fälle. Für das Binden einer Fliege benötigt man eine ganze Menge Fingerspitzengefühl. Je nach Art der Fliege ist es einfacher oder eben doch ziemlich schwer: dünneres und weiches Material ist recht schwer zu binden.
Das Team von tailorjack hat es probiert. Ein Neuling im Fliegenbinden benötigt tatsächlich ca. eine Stunde andauernde Übung, um eine schöne, alte Fliege aus den 40er Jahren richtig binden zu können. Nach ca. 20 Minuten hat man das Prinzip verstanden, nach 35 Minuten ist die erste akzeptable Fliege entstanden und nach einer Stunde entsteht die Fliege ohne Spiegel in weniger als einer Minute und sieht dann ganz ansehnlich aus.
Fliege selbst binden – schrittweise erklärt:
1. Legen sie die Fliege um den Hals, so dass beide Enden herunter hängen. Die linke Seite sollte ein Stückchen länger hängen.
2. Legen Sie die linke Seite über die rechte Seite.
3. Ziehen Sie nun das die vormals linke Seite einmal so um die rechte, dass ein normaler (einfacher) Knoten entsteht. Ziehen Sie diesen ausreichend fest.
4. Legen Sie das vormals linke Ende links auf Ihrer Schulter ab.
5. Nun legen Sie das andere Ende mit einem Knick zusammen, so dass eine Form wie die spätere Fliege entsteht. Halten Sie diese mit Daumen und Zeigefinger (der linken Hand beim Rechtshänder) fixiert.
6. Legen Sie nun das andere Ende zentral über die entstandene Fliegenform.
7. Falten sie die beiden Flügel der ersten Fliegenschlaufe über dem zentralen nach unten gelegten Stück nach vorn.
8. Ziehen Sie leicht die beiden Flügelenden nach vorn.
9. Hinten ist eine Schlaufe entstanden. Falten Sie nun das untere Fliegenstück und stecken es mit dem Falten-Knick zuerst durch die Schlaufe.
10. Ziehen Sie die Fliege fest, indem Sie an den entstandenen Schlaufen ziehen. Sie können die Fliege nun justieren, bis sie perfekt sitzt.
Noch einmal gesagt: Beim ersten Mal wird das nicht funktionieren. Die Kunst des Fliegenbindens besteht vor allem darin zu erlernen, wo man wann mit den Fingern fixiert und wie fest oder locker man arbeitet.
Am besten zur Fliege passen Smoking-Hemden. Noch besser sieht es aus, wenn diese maßgeschneidert sind. tailorjack bietet Smoking-Hemden in sehr hochwertigen Stoffen. Schauen Sie hier...